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16.02.2021

Vertikales Grün, hoch im Kurs

Termin

Die Urbanisierung schreitet zügig voran. Forscher sind sich sicher: in gerade mal 30 Jahren werden zwei Drittel der Weltbevölkerung in Städten leben. Auch in der Schweiz nimmt der Urbanisierungsgrad zu. Und das hat weitreichende Folgen für unser Ökosystem. Doch wie lassen sich diese Folgen abfedern? Der Schlüssel liegt in vertikaler Begrünung.

Im Sommer 2020 gab es so manche Tage, an denen die «Städter» unter uns die «Landeier» beneideten. Denn es war heiss. Sehr heiss. Tatsache ist, dass sich Städte im Sommer zu Hitzeinseln entwickeln: Hier ist das Lokalklima an einem durchschnittlichen Sommertag bis zu sieben Grad wärmer als im Umland. Weshalb? Weil die Gebäude und versiegelten Oberflächen die Wärme intensiv speichern. Weil die Bauten eine Barriere für Luftströme bilden. Und weil es in Städten eben auch an Grünflächen mangelt, welche die Umgebung auf natürliche Weise kühlen. Hinzu kommt die Abwärme aus der Industrie, von Klimaanlagen und Fahrzeugen. Klar ist: die Urbanisierung und der Klimawandel verschärfen diese Problematik weiter. Die Lebensqualität in unseren Städten wird damit kontinuierlich abnehmen, während zugleich immer mehr Menschen in Städten leben. Leidtragend ist aber nicht nur die Bevölkerung. Auch die Biodiversität nimmt durch die Hitze ab und die ausgetrockneten Böden ziehen Überschwemmungen nach sich.

Grün gegen die zunehmende Stadthitze

Eine Massnahme, um diesen Hitzeinseln erfolgreich entgegenzuwirken, sind begrünte Fassaden. Das Credo: vertikal statt horizontal, um auch in sehr dicht bebauten Zentren grosszügige Grünflächen zu ermöglichen. Indem die Pflanzen Gebäude und Umgebung durch Verdunstung und Beschattung kühlen, tragen sie aktiv dazu bei, die klimatischen Defizite in der Stadt auszugleichen. «Mit begrünten Fassaden lassen sich theoretisch ganze Strassenzüge runterkühlen», so Magnus Wessel von der Umweltschutzorganisation BUND.

Vorteile für Mensch, Flora und Fauna

Aber das ist längst nicht alles. Fassadenbegrünungen haben neben ihrer kühlenden Wirkung eine Reihe von Vorteilen – für die Nutzer der Liegenschaften, für die Stadt als Ganzes sowie für die Umwelt. Allem voran verbessert die Begrünung das Mikroklima. Die Pflanzen binden Kohlenstoffdioxid und bilden Sauerstoff. Sie erhöhen die Luftfeuchtigkeit und indem die Blattoberflächen Feinstaub absorbieren, wird die Stadtluft insgesamt sauberer und gesünder. Fassadenbegrünungen fördern auch die Biodiversität, da sie Insekten und Vögeln einen Lebensraum bieten. Sie dienen als effektiver Lärmschutz, weil ihr Blattwerk Schallwellen schluckt. Und schliesslich entlasten sie auch die Kanalisation bei starkem Niederschlag.

Zauberhafter Grünraum: Dachterrasse mitten im Stadtkern von Luzern, mit Blick bis zum Pilatus.

Urbaner Begegnungs- und Verweilplatz umgeben von blühendem Grün.

Beeindruckt von den Vorteilen vertikaler Aussenbegrünung? Gerne erklären wir Ihnen all das persönlich im Detail.

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Mehr Nutzen als Kosten

Klar, der Unterhaltsaufwand einer begrünten Fassade ist nicht zu vernachlässigen. Wird jedoch gezielt auf sehr robuste, pflegeleichte Pflanzen gesetzt, kann er minimiert werden. «Grob gesagt machen die Unterhaltskosten jeweils rund 10% des Gesamtpreises einer Fassadenbegrünung aus», sagt Martina Hildén, Beraterin Vertrieb bei Hydroplant. Was in der Kosten-Nutzen-Rechnung unbedingt berücksichtigt werden muss: In einer Fassadenbegrünung steckt auch wertvolles wirtschaftliches Sparpotenzial. Denn indem das Grün als natürliche Beschattung und Gebäudedämmung wirkt, sinkt der Energieverbrauch des Gebäudes massgeblich. Darüber hinaus bieten die Pflanzen Schutz vor externen Einflüssen – von der Witterung bis zu Graffiti – und helfen, die Bausubstanz langfristig zu erhalten. Ebenso lassen sich beim Bau Kosten sparen, wenn durch den Einsatz der Pflanzen auf optisch ansprechende, jedoch teure Fassadenmaterialien verzichtet wird.

In dieser Wohnsiedlung wachsen die Kletterpflanzen an einer Stahlseilkonstruktion in die Höhe und verwandeln die Balkone in kleine grüne Oasen.

Bekannte Beispiele und technische Möglichkeiten

Im Wissen um die zahlreichen Mehrwerte von begrünten Fassaden ist es nicht erstaunlich, dass es weltweit immer mehr «grüne Bauten» gibt. Bekannte Beispiele sind der «Bosco Verticale» in Milano oder die die «ACROS» Hall in der japanischen Stadt Fukuoka. Aber auch in der Schweiz hat man den Nutzen vertikaler Aussenbegrünungen längst erkannt. Hydroplant nimmt in diesem Kontext eine Vorreiterrolle ein und hat schon zahlreiche Projekte realisiert. Immer mit dem Anspruch, die Pflanzenwelt nicht als gestalterisches «Extra», sondern als integralen Bestandteil der Architektur zu betrachten.

Der Bosco Verticale in Mailand gilt weltweit als Prototyp für diei Städte von morgen.

Greenwall: visionäres XXL-Projekt

Das neuste Beispiel: die Greenwall vom «The Circle» am Flughafen Zürich, aktuell eines der grössten vertikalen Begrünungsprojekte der Schweiz. Gemeinsam mit dem Flughafen Zürich und Ramseier & Associates LTD haben wir das Detailkonzept für die immergrüne, knapp 150 Meter lange Wand erarbeitet. Für ein stimmiges Bild setzte man auf eine robuste, harmonische Mischbepflanzung – auf Pflanzen, denen das Klima am Standort optimal entspricht. «Die eindrückliche Grösse der Wand an diesem exponierten Standort ist zweifellos eine Herausforderung. Sie macht das Projekt aber auch zu etwas Besonderem», erklärt Martina Hildén, zuständige Projektleiterin bei Hydroplant. Aussergewöhnlich seien zudem die Montagekonstruktion und Bewässerungstechnik. «Eigens für die Greenwall haben wir eine spezielle Konstruktion erarbeitet, die in einem Abstand von 80 Zentimetern zur Betonwand angebracht wurde. So ist die Unterkonstruktion für die Inspektion jederzeit zugänglich.» Die erste Etappe des visionären Projekts ist abgeschlossen –  die zweite Etappe folgt 2023. Dann präsentiert sich die 430m2 grosse Greenwall am Flughafen Zürich in seiner ganzen Pracht und bietet essenzielle Mehrwerte für Mensch, Flora und Fauna.

Komplexe Konstruktion, einzigartige Wirkung: die Greenwall am Flughafen Zürich.

Sind Sie interessiert an diesem zukunftsweisenden Thema?