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20.09.2021

«Ich verkaufe nicht einfach Gefässe, sondern Ideen.»

Weder seine Projekte noch er selbst seien «Nullachtfünfzehn», sagt Beat Widmer, Berater Vertrieb bei Hydroplant. Dass er damit durchaus recht hat, merkt man schnell, wenn man sich mit ihm unterhält. Der erfahrene Spezialist steckt ganz viel Herzblut in seine Tätigkeit, denkt konsequent weiter und hat den Mut, auch mal ungewöhnliche Wege einzuschlagen.

Beat Widmer, Sie sind auf Umwegen in der «grünen Branche» gelandet, oder?
Das ist richtig. Früher wollte ich Zeichnungslehrer werden. Als das dann nicht klappte, machte ich die Lehre zum Hochbauzeichner. Der gestalterische Bereich lag mir einfach. Ja und dann landete ich einige Zeit später als Bauzeichner im Gartenbau und realisierte, wie sehr mir die Arbeit mit Pflanzen gefällt. Da machte ich übrigens auch noch eine zweite Ausbildung zum Landschaftsgärtner.

Und schliesslich führte Sie der Weg zu Hydroplant?
Genau. Bei der Stellensuche sendete ich meine Bewerbung und Skizzenmappe an Hydroplant und traf offensichtlich ins Schwarze. Man suchte jemanden, der gut zeichnen kann, kreative Ideen hat und diese auch inspirierend und mit echten Emotionen rüberbringen kann. Jemand, der auch mal «Out-of-the-Box» denkt und mutig ist. Und all das ist genau meins. Ich bin sicher, dass dies auch der Grund ist, weshalb ich heute, nach 15 Jahren, noch immer hier bin und Freude an meiner Arbeit habe. Ich verkaufe nicht einfach Pflanzengefässe, sondern Ideen, die weiter gehen und anders sind.

«Man suchte jemanden, der gut zeichnen kann, kreative Ideen hat und diese auch inspirierend und mit echten Emotionen rüberbringen kann.»

Inwiefern kommt Ihnen Ihr beruflicher Hintergrund dabei zugute?
Ich verfüge über ein sehr gutes architektonisches Verständnis. Ich versuche stets, die Visionen und Gedanken des Architekten zu verstehen, dessen Räume ich mit meinen Ideen fülle. Und aufgrund meiner Ausbildung zu Landschaftsgärtner kenne ich mich auch fachlich mit den Pflanzen aus, die ich bei unseren Projekten einsetze.

Wie läuft ein solches Projekt normalerweise ab? Wie sieht die Zusammenarbeit mit den Kunden aus?
Erstmal ist es mir wichtig, nicht einfach der typische Verkäufer zu sein. Vielmehr sehe ich mich als Berater und als Partner für unsere Kunden. Ich möchte ihnen das geben, was sie sich wünschen, aber auch einfach Freude vermitteln und dabei höchste Ansprüche erfüllen. In einem ersten Schritt begutachte ich jeweils den Raum und nehme mir Zeit, den Kunden mit seinen individuellen Wünschen, Vorstellungen und Bedürfnissen zu verstehen. Meist sprudelt es dann in meinem Kopf schon und ich muss aufpassen, dass ich mein Gegenüber nicht überfordere (lacht). Anschliessend erarbeite ich eine detaillierte Offerte und ein Moodboard, das meine konkreten Ideen aufzeigt. Nach der finalen Freigabe durch den Kunden geht das Projekt dann in unsere Fertigung, die es gemäss meinem Konzept realisiert.

Was motiviert Sie im Arbeitsalltag?
Dass ich meine Kreativität hier super ausleben kann und viele Freiheiten habe. Und die Tatsache, dass man sich hier schätzt und respektiert. Egal, ob Lernender oder CEO: Man begegnet sich auf Augenhöhe. Die Stimmung ist hervorragend, und das wirkt sich natürlich auch auf die Leistung des ganzen Teams aus. Darüber hinaus motiviert es mich natürlich sehr, wenn ich spüre, dass mir unsere Kunden vertrauen.

Was war bisher Ihr speziellstes Erlebnis bei Hydroplant?
Das Projekt im Einkaufszentrum Rosenberg in Winterthur gehört sicherlich zu meinen aussergewöhnlichsten Erlebnissen. Hier arbeitete ich mit so genannten mumifizierten Bäumen. Mehrere dieser Unikate mit bis zu sieben Metern Höhe wurden in Atelier-Vierkant-Gefässen in die Mall gestellt. Das war eine riesige Sache!

Ganz gross war auch der Auftrag, den Sie vor einigen Monaten für Sunrise realisiert haben. Erzählen Sie uns kurz etwas darüber?
Das war eine enorme Challenge in Bezug auf Zeitplan und Volumen. Innert weniger als drei Monaten sollten die neuen Büroräumlichkeiten mit insgesamt 64 Pflanzenregalen ausgestattet werden. Ich habe selbst noch beim Zusammenschrauben der Regale mitgeholfen und das gesamte Team hat Gas gegeben, damit wir den Termin halten konnten. Natürlich haben wir es geschafft. Die Regale wurden pünktlich in den Räumen platziert und begrünt – und der Kunde war absolut begeistert. Das ist doch der schönste Lohn!

Packen Sie auch in Ihrem Privatleben alles mit so viel Engagement und Kreativität an?
Ja, ich kann einfach nicht anders (lacht). Ich lebe mit meiner Frau in einem grossen Bauernhaus, das ich selbst umgebaut habe, und wir haben nahezu 2000 Quadratmeter Land. Sie können sich vorstellen, dass es da immer etwas zu tun gibt. Manchmal kommen mir auch ganz verrückte kreative Ideen in den Sinn, die ich dann unbedingt verwirklichen muss. Zum Glück habe ich einen Hobbyraum, in dem ich mich austoben kann.

Was ist Beat Widmer für eine Person? Wie würden Sie sich selbst beschreiben?
Ich bin extrem. Bei mir gibt’s nur ganz oder gar nicht. Und hin und wieder gehe ich auch über das Limit. Ich denke schnell und stecke schon mit Leib und Seele in einem Projekt drin, bevor es überhaupt richtig losgegangen ist. Ich bin überzeugt: All das trägt dazu bei, dass ich in dem, was ich tue, so erfolgreich bin.

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